8. April 2019
Montag, 11. Februar 2019
Barton Fink
- USA, 1991, 117’, E/d
- Regie: Joel Coen
- mit John Turturro, John Goodman, Judy Davis
Ein Hotelzimmer im «Earle», irgendwo in Los Angeles, im Spätherbst 1941. Palmen im Foyer, ein Gnom an der Rezeption, ein Zombie als Liftboy. Es ist heiss, es ist hellhörig. Ein Tisch, ein Schrank, ein Ventilator, ein erbärmliches Bett, eine Fotografie an der Wand – Frau im Badeanzug, Rückenansicht.
Der ambitionierte Dramatiker Barton Fink träumt von einem anspruchsvollen Theater für die Massen, das das Alltagsleben des «Durchschnittsbürgers» zum Gegenstand hat. Nachdem er mit seinem letzten Stück über das Dasein der Fischhändler einen grossen Überraschungserfolg in New York erzielt hat, folgt er, nach anfänglichen Zweifeln, der Einladung des einflussreichen Studiobosses Jack Lipnick nach Los Angeles. Nachdem er das Zimmer im heruntergekommenen «Earle» bezogen und Bekanntschaft mit seinem fettleibigen Zimmernachbarn Charlie Meadows, einem Versicherungsvertreter, gemacht hat, stattet er Lipnick einen Besuch ab und erhält von diesem den Auftrag, das Drehbuch zu einem kommerziellen «Catcher-Film» zu verfassen. Da es Barton an Ideen fehlt, erklärt sich seine Bekannte Audrey Taylor, die Geliebte des einst hochangesehenen, nun alkoholkranken Literaten W.P. Mayhew, dazu bereit, ihm zu helfen.
«Barton Fink» ist kein Film der mittleren Temperaturen, sondern ein kaltes Fieber, eine Fata Morgana aus Bildern und Tönen, ein manieristischer Exzess. Mit jedem ihrer bisherigen Filme haben die Coen-Brüder ihrer Virtuosität ein Denkmal gesetzt. «Barton Fink» gewann u. a. in Cannes die Goldene Palme.