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Montag, 12. November 2018

Der letzte Mann

Foto zum Film «Der letzte Mann»

Berlin, Anfangs des 20. Jahrhunderts. Der alte Portier des Hotels Atlantic verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung: Vor der Drehtür des Hotels ist er stolzer Diener, der die Gäste begrüsst, zu Hause im Hinterhofmilieu ein viel bewunderter Mann. Doch eines Tages beobachtet der Geschäftsführer, wie schwer dem alten Portier das Hantieren mit den Koffern fällt: Er verbannt ihn daraufhin in den Keller, degradiert ihn zum Toilettenmann. In seinem Milieu wagt er nicht, den Abstieg einzugestehen. Als seine Tochter heiratet, stiehlt er die Uniform, um wenigstens hier den Schein zu wahren. Doch der Schwindel fliegt auf, er wird von seinen Hausbewohnern verlacht und gedemütigt, seine Verwandten wenden sich von ihm ab. Verzweifelt zieht sich der alte Mann in den Waschraum der Hoteltoilette zurück.

Friedrich Wilhelm Murnaus «Der letzte Mann», für viele der Hotelfilm schlechthin, entpuppt sich schnell als ein Kammerspiel über den sozialen Abstieg des Portiers eines Grand Hotels.

Ein filmhistorisch bedeutsames Stummfilmdrama, das unter anderem durch seine bewegte, «entfesselte» Kamera überzeugt. Dieser gelingen Bildsequenzen, die keiner Zwischentitel mehr bedürfen, um die inneren Vorgänge der Protagonisten deutlich zu machen. Es gibt lediglich einen Zwischentitel, der das positive Ende des Films einläutet, das Murnau mit bewusst ironischer Übertreibung inszeniert.

2018/2019 Hotel

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis