8. April 2019
Montag, 17. Dezember 2018
Hors Saison
- Schweiz/Frankreich/Deutschland, 1992, 93’, D
- Regie: Daniel Schmid
- mit Sami Frey, Carlos Devesa, Ingrid Caven, Dieter Meier
Nach langer Zeit kehrt ein Mann in das Grand Hotel in den Bündner Bergen zurück, in dem er als Kind gelebt hat. Der Gang durch das leer stehende, dem Abbruch geweihten Gebäude lässt die lange verschüttete Vergangenheit in einer Folge von Erinnerungen wach werden. In den verlassenen, verfallenen Räumen, in den ausgestorbenen Korridoren erinnert er sich an ein geheimnisvolles, aufregendes Leben, das dem Knaben einst als die einzige Wirklichkeit erschienen ist.
Es war einmal, in einem Hotel in den Schweizer Bergen. Und es war die Kindheit von Daniel Schmid, der in einem solchen Hotel bei den Grosseltern aufwuchs. «Nicht das Erlebte ist das Entscheidende, sondern die Vorstellung, die man sich davon macht», sagt Daniel Schmid. Ein leeres Haus ist wie eine leere Bühne oder eine weisse Leinwand. Ein verwunschener Ort, an dem Wunder geschehen, sobald ihn jemand mit seiner Erinnerung illuminiert. Schmids Reise in die Vergangenheit ist eine Fahrt durch ein fellineskes Figurenkabinett zum einen, eine Reise hin zum offenen, weiten Meer zum anderen. In langen Rückblenden werden Szenen und Anekdoten aus der Jugendzeit wach: liebevolle Erinnerungen an seine Familie und die Angestellten, an die mondänen und verschrobenen Gäste aus aller Welt. Das Unterwegssein und das Ziel werden eins.
«Ein Traum vom europäischen Kino, wie ihn heute nur noch Fantasten in einem kleinen Land, an einem vergessenen Ort am Waldrand träumen können», schrieb Die Zeit damals, «man möchte gar nicht mehr aufwachen.»