8. April 2019
Montag, 11. März 2019
Tokyo Monogatari
- Japan, 1953, 136’, JP/d
- Regie: Yasujirō Ozu
- mit Chishū Ryū, Chieko Higashiyama, Setsuko Hara
Ein Meisterwerk des japanischen Kinos und einer der schönsten Filme über familiäre Beziehungen überhaupt. Die Grosseltern Shukichi und Tomi Hirayama beschliessen, ihre erwachsenen Kinder und deren Familien in Tokio zu besuchen. Dort angekommen erkennen sie, dass der älteste Sohn Koichi, ein Arzt, und die älteste Tochter Shige, die einen Schönheitssalon betreibt, wenig Zeit für sie haben. Einzig Noriko, die Witwe des im Zweiten Weltkrieg gefallen Sohns, bemüht sich um ihre Schwiegereltern. Nach nur wenigen Tagen in Tokio schieben Koichi und Shige ihre Eltern in ein Seebad ab. Dort fühlen sie sich aber umgeben von feiernden Jugendlichen auch nicht wohl, so dass sie nach Tokio zurückkehren. Shukichi verbringt dort einen Abend mit ehemaligen Freunden und Nachbarn in einer Kneipe, während Tomi die Nacht bei Noriko verbringt. Bei der Rückfahrt in den Heimatort erkrankt Tomi schwer, weshalb die Reise bei dem jüngsten Sohn in Osaka unterbrochen werden muss. Zurück in der eigenen Wohnung verschlechtert sich Tomis Zustand, und die Kinder eilen an das Sterbebett ihrer Mutter.
«Die Reise nach Tokio» gehört zu jenen Werken, die auf Generationen von Filmschaffenden ihren Einfluss ausgeübt haben. In seiner zurückhaltenden Art setzt Yasujirō Ozu in Szene, bleibt auf Distanz, um aus dem Inneren heraus zu erzählen. Die äusserliche Aktion interessiert ihn nicht, er will dem Sein nahe sein.