26. März 2018
Montag, 12. März 2018
Sieben Mulden und eine Leiche
- CH, 2007, 81’
- Regie: Thomas Haemmerli
- Schweizer Dokumentarfilm mit Thomas und Erik Haemmerli

Einführung in den Film mit Thomas Haemmerli, Regisseur
Ausgerechnet an seinem 40. Geburtstag erfährt Filmemacher Thomas Haemmerli vom Tod seiner Mutter. Als er und sein Bruder in die Wohnung wollen, entdecken sie, dass ihre Mutter ein «Messie» gewesen ist und in einer wahnwitzigen Müllhalde gelebt hat. Die beiden beschliessen, ihre Aufräumarbeiten mit einer grossen Portion schwarzen Humors zu dokumentieren.
Tausende von Fundstücken im Müll werden zu Mosaikteilchen, die sich im Film zu einer Familienchronik fügen. Sie ist respektlos und komisch zugleich. Haemmerli stösst neben unendlich viel Abfall auch auf Familienfilme und Fotografien bis zurück in die Anfänge des 20. Jahrhunderts. Sie erzählen von der adligen Welt, aus der Brünhilde Haemmerli stammte, und von der Kindheit der Haemmerli-Brüder – damals, als die Familie noch zusammenlebte und ein luxuriöses Leben zwischen Zürich und Port Grimaud führte. So entsteht eine kuriose Familiensaga über 70 Jahre, in der Baronessen und Comtes, italienische Schürzenjäger, aber auch der junge Kofi Annan eine Rolle spielen.
Die Überreste all dieser Geschichten, von der Mutter im völligen Chaos gehortet, füllen am Ende des Filmes sieben Mulden.
In schnellem Rhythmus erzählt und unkonventionell montiert, ist der Film dem schwarzem Humor verpflichtet. «Herzerfrischend pietätlos», «erschreckend heiter» oder «beklemmend unterhaltsam» - das waren einige der Attribute, mit denen die Kritiker den Kinostart des Films begleiteten.
Gast: Thomas Haemmerli