27. März 2023
Montag, 24. Oktober 2022
18:00/20:15
Hauru no Ugoku Shiro (Howl’s Moving Castle)
- Japan, 2004, 119’
- Regie: Hayao Miyazaki
- mit Chieko Baisho, Takuya Kimura, Akihiro Miwa

Hayao Miyazaki – japanisches Animationsgenie – ist ein echter Künstler des Kinos, der mit handgezeichneten Bildern im alten Stil arbeitet, während alle um ihn herum voll und ganz in die Computertechniken eingetaucht sind. Seine reichhaltigen, kaleidoskopischen Fantasien zeichnen seine bekanntesten Animes «Prinzessin Mononoke» (1997) und «Spirited Away» (2001) aus.
Der Film «Howl's Moving Castle» aus dem Jahr 2004 ist denn auch ein schwebendes, entzückendes Märchen, das die Schwerkraft aufzuheben scheint. Er spielt in einer fiktiven mitteleuropäischen Stadt an einer namenlosen Küste – eine Mischung aus Bath und Brügge. Es gibt Strassenbahnen, Autos, und die Plätze der Stadt sind gesäumt von malerischen Fachwerkhäusern. Aber es ist eine Stadt im Krieg; die verwirrte Bevölkerung wird Zeuge von Angriffen retrofuturistischer Schiffe und Flugzeuge, die Raketen und Bomben abwerfen.
An diesem Ort arbeitet die junge Sophie in einem Hutgeschäft und hält sich selbst für unscheinbar, während ihre glamourösere Schwester Lettie von männlichen Verehrern umringt wird. Sophies Leben wird auf den Kopf gestellt, als sie von der Hexe aus dem Niemandsland verflucht und in eine alte Frau verwandelt wird. Da sie ihre Arbeit im Laden ihrer Mutter nicht fortsetzen kann, begibt sie sich in das Schloss des berüchtigten Zauberers Hauro. Dieser kann den Bann der Hexe durchschauen, und er und Sophie verlieben sich ineinander. Sophie hilft Hauro, sich seinem ehemaligen Lehrer und der Hexe aus dem Niemandsland zu stellen.
Entstanden ist ein ausgewogenes wie ergreifendes modernes Märchen über Toleranz und Humanität. Der Film ist eine rührende Parabel über die verwandelnde Kraft der Liebe und die Schwierigkeiten des Jungseins. Hayao Miyazaki setzt gekonnt poetische Momente mit der brutalen Alltagsrealität eines Krieges in Beziehung.