Montag, 27. Oktober 2025 · 18:00/20:15
Montag, 23. Februar 2026
18:00/20:15
Pygmalion
- Grossbritannien, 1938, 96’, E/e
- Regie: Anthony Asquith
- mit Leslie Howard, Wendy Hiller, Wilfrid Lawson

Sprache macht Leute – zumindest ist der exzentrische Sprachwissenschaftler Henry Higgins dieser Überzeugung. Er wettet mit seinem Freund, dass er einem Mädchen aus der Unterschicht anständiges Englisch beibringen könne, sodass diese für eine Lady gehalten werde. Er findet dieses Mädchen in Eliza Doolittle – einer einfachen Blumenverkäuferin mit starkem Cockney-Akzent. Higgins nimmt sie auf und bildet sie zu einer angesehenen Dame aus. Was als Experiment beginnt, entwickelt sich zu einer vielschichtigen Auseinandersetzung mit gesellschaftlichen Normen, Selbstbestimmung und äusserem Schein. Der Film stellt die Frage, ob Veränderung von aussen wirklich innere Entwicklung bedeutet – und wer darüber entscheidet, was «gesellschaftlicher Wert» ist.
Pygmalion überzeugt durch scharfsinnige Dialoge, feinen Humor und eine kritische Betrachtung der britischen Klassengesellschaft. Die Charaktere sind nuanciert gezeichnet, wobei vor allem das Spannungsverhältnis zwischen Higgins und Eliza das zentrale Thema bildet. Der Film bleibt nah an George Bernard Shaws Originaltext und vermittelt zugleich eine zeitlose Botschaft über Selbstverwirklichung, Bildung und soziale Rollen – ohne dabei in Kitsch oder Romantisierung zu verfallen.