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Montag, 19. November 2012

Lola rennt

Foto zum Film «Lola rennt»

Tom Tykwer schickt seine Heldin auf eine wilde Jagd durch Berlin – und inszeniert ein kleines Filmwunder: ein fabelhaftes Spiel mit allen filmischen Mitteln um den mitreissenden Kampf gegen die Uhr und den Tod. Lola rennt durch Berlins Strassen, weil ihr Freund Manni in höchster Not um Hilfe winselt. Manni ist ein tollpatschiger Kleinkrimineller, der für den allmächtigen Boss endlich einmal ein grösseres Ding durchziehen wollte – und nun jämmerlich versagt hat.

Das alles erzählt Tykwer in ein paar rasanten, schnurgerade aneinandergereihten Sequenzen: Die Sache ist, Manni braucht 100’000 Mark. Und zwar innerhalb von 20 Minuten. Also startet Lola durch.

Diese ersten Minuten des dritten Films von Tom Tykwer sind nicht nur in der Geschichte des deutschen Films etwas vom Furiosesten und Originellsten.

Der Regisseur zieht alle Register, um das grosse alte Filmthema vom Kampf gegen die Zeit neu darzustellen. Metaphysische Grundfragen wie «Woher kommen wir? Wohin gehen wir?» treffen auf Ulkfragen, Schwarzweiss- trifft auf Farbfilm, Video, Standbilder und Zeichentrick-szenen. Alles wird mit allem kombiniert, doch nicht bloss modisch, sondern auch methodisch: Schwarz-weiss für die Rückblenden, Farbfilm für die Haupt-, Video für die Nebenfiguren. Die Übergänge sind ein Genuss für sich, das Bindemittel ein unerbittlich pulsierender Drum-’n’-Bass-Track, das Musik gewordene Ultimatum:

Lauf, Lola, es könnte noch gut herauskommen …

2012/2013 Sechzig Jahre

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis