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Montag, 13. November 2017

Deux jours, une nuit

Foto zum Film «Deux jours, une nuit»

Die Arbeiterin Sandra Bya hat wegen ihrer Depression lange bei der Arbeit gefehlt. Bei ihrer Rückkehr erfährt sie, dass sie ihren Job verlieren soll. Der Chef der Firma stellt ihre 16 konsternierten Kollegen und Kolleginnen vor die Entscheidung: Sandra kann ihre Stelle behalten, wenn die Belegschaft auf je einen 1000-Euro-Bonus verzichtet. Bei einer ersten Abstimmung entscheiden sich die meisten für das Geld und gegen Sandra. Als Sandra mit einer Wiederholung der Abstimmung eine letzte Chance bekommt, bleibt ihr ein Wochenende, also zwei Tage und eine Nacht, um die anderen von ihrer Not zu überzeugen. Wird sie es schaffen?

Indem Sandra an den unterschiedlichsten Wohnungstüren klingelt und verzweifelte Gespräche führt, offenbart sie uns die Vielfalt der Probleme der Arbeitenden in unserer Gesellschaft. Und wenn die Gebrüder Dardenne in diesem Film den «Blick auf die Realität unserer Gesellschaft» richten, dann wird es beklemmend. In kaum einem anderen Film taucht man so intensiv in die Seele einer Figur ein wie hier in Sandra und durch sie in die Lebensumstände von zwei Dutzend Menschen aus der Belegschaft ihres Arbeitsplatzes. In jeder dieser Begegnungen gibt es so viel zu sehen, zu hören, zu fühlen, zu denken, wahrzunehmen.

Sandra, hervorragend interpretiert von Marion Cotillard, ist während 96 Minuten Film permanent im Fokus, von nah oder fern, handelnd und erleidend, kämpfend und resignierend: eine aussergewöhnliche schauspielerische Leistung.

2017/2018 Über Brücken

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis