26. März 2018
Montag, 30. Oktober 2017
Kolya
- Tschechien, 1996, 101’
- Regie: Jan Svěrák
- mit Zdeněk Svěrák, Andrej Chalimon, Libuše Šafránková
Der 55-jährige Louka ist ein begnadeter Cellist, der in der Tschechoslowakischen Philharmonie in Prag spielt und gut verdient. Allerdings kann er nichts mit der kommunistischen Regierung anfangen und protestiert spielerisch gegen diese. Nachdem er entlassen wird und ein Berufsverbot bekommt, muss sich Louka seinen Unterhalt mit Privatunterricht für junge Schülerinnen und Cello-Begleitungen an Beerdigungen verdienen. Dort bekommt der Frauenheld und überzeugte Junggeselle das Angebot eines Mitarbeiters, dessen Nichte tschechoslowakische Papiere braucht. Louka soll für ein gebrauchtes Auto und ein bisschen Geld eine Scheinehe mit der Russin Nadezda eingehen. Zähneknirschend willigt er ein, Nadezda zu heiraten. Die Journalistin kehrt jedoch nach einer dienstlichen Reise nach Westberlin nicht mehr nach Prag zurück und lässt ihr fünfjähriges Kind Kolya bei ihrer Mutter zurück. Nach einem Schicksalsschlag kann sich plötzlich niemand mehr um den Fünfjährigen kümmern und Louka ist gefordert. Doch er hat keine Ahnung von Kindern und merkt schnell, dass er als «Stiefvater» nicht mehr so erfolgreich bei den jungen Frauen ist. Zudem gerät er wegen seiner Scheinehe ins Visier der Staatssicherheit. Trotz all dieser Widrigkeiten freundet sich das ungleiche Paar an, und Louka beginnt im Leben neue Prioritäten zu setzen.
Der behutsam und warmherzig inszenierte Film gewann zahlreiche Preise, darunter 1997 den Oscar als «bester fremdsprachiger Film».