cineclub St.Gallen c/o Kay Kröger Hintere Davidstrasse 10 9000 St.Gallen 071 222 33 87 076 322 33 87

Montag, 7. November 2011

Das Schiff des Torjägers

Foto zum Film «Das Schiff des Torjägers»

2001 sorgte eine humanitäre Katastrophe für ein grosses Medienecho und beendete über Nacht die Karriere des nigerianischen Torjägers Jonathan Akpoborie. Der treffsichere Stürmer des VfL Wolfsburg war Eigentümer eines Schiffes, das Kinder illegal von Benin nach Gabun transportierte, wo sie Sklavenarbeit verrichten sollten. Das Schiff sank bei der Überfahrt und riss viele der Kinder in den Tod. Heidi Specogna will neun Jahre später wissen, was aus den Überlebenden geworden ist.Darunter ist natürlich Akpoborie, der keine Chance bekam, seine Unschuld zu beweisen. Der talentierte Profifussballer, der mit seinem Geld seiner zwölfköpfgen Familie aus der Armut half, stand am Zenit seines Erfolgs. Sein Plan, ein Transportgeschäft zu starten, für das er zwei europäische Fähren erwarb und seinen Brüdern die Geschäftsführung überliess, begann viel versprechend und endete in einer Tragödie. Heute lebt Akpoborie wieder in seiner afrikanischen Heimat und vermittelt junge afrikanische Fussballtalente nach Basel in die Talentschule von Fussballstar Hakan Yakin.Weniger gut ergeht es Adakou und Anato, zwei der überlebenden Sklavenkinder, die sich an ihren Kindheitsalptraum erinnern, der sie für immer verändert hat. Ihre Eltern verkauften sie damals aus existenzieller Not. Das Vertrauen der Kinder in ihre Eltern wurde dadurch vernichtet. Ihre Schilderungen bestürzen. Heidi Specogna, deren eindrücklicher Film «Das kurze Leben des José Antonio Gutierrez» bereits im cineclub gezeigt wurde, setzt sich behutsam und ohne Sentimentalität mit der Situation des Kinderhandels auseinander und stellt Betroffenen, Angehörigen, Beamten, Hilfsorganisationen und selbst einem Mitarbeiter des VfL auch unbequeme Fragen.

2011/2012 Büez

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis