26. März 2012
Montag, 19. Dezember 2011
Ladri di biciclette
- Italien, 1948, 93 ’
- Regie: Vittorio de Sica
- mit Lamberto Maggiorani, Enzo Staiola, Lianella Carell u.a.
1948 entstand mit «Ladri di biciclette» das wohl bedeutendste Meisterwerk des italienischen Neorealismus. Nüchtern, einfach und doch aufwühlend erzählt Vittorio de Sica von den schwierigen Nachkriegsjahren in Rom. Er zeigt ein Umfeld, in welchem er vermutlich selber gelebt hat, ein Ambiente von Armut und Kleinkriminalität. Gedreht wurde fast ausschliesslich an Originalschauplätzen mit Laiendarstellern. Wesentlichen Anteil an der Wirkung des sensiblen Dramas haben die beiden Hauptdarsteller. Lamberto Maggiorani gab in der Rolle des Vaters Antonio Ricci sein Schauspieldebüt. Zuvor war er Fabrikarbeiter. Auch Enzo Staniola, der mit erbarmungswürdigen Augen seinen kleinen Sohn spielt, war nie zuvor vor der Kamera. Um seine Familie zu ernähren, arbeitet Antonio Ricci als Tagelöhner. Von einem Arbeitsvermittler erhält er eines Tages eine lang ersehnte feste Anstellung als Plakatkleber. Zur Ausübung dieses Berufs ist er allerdings auf sein Fahrrad angewiesen, das er kürzlich verpfänden musste. Kurz entschlossen verkauft Antonios Frau die Bettwäsche, damit das Fahrrad aus dem Pfandhaus gelöst werden kann. Ihre Freude ist riesig, als sie anstatt der zuerst gebotenen 7000 Lire doch 7500 Lire dafür erhält. Antonio kann also losfahren und die ersten Plakate kleben. Doch es wird ihm sein Fahrrad gestohlen. Er verfolgt den Dieb, kann ihn aber nicht stellen, da dieser genauso am Existenzminimum lebt wie er. Für ihn gibt es keinen anderen Ausweg, als selbst zum Fahrraddieb zu werden. Es beginnt eine verzweifelte Odyssee, die ihn in eine ungemütliche Situation bringen wird. Sein Sohn ist Zeuge des Geschehens und beobachtet seinen Vater vorerst mit den bewundernden Augen eines Kindes.