26. März 2012
Montag, 24. Oktober 2011
Station Agent
- USA, 2003, 88’
- Regie: Thomas McCarthy
- mit Peter Dinklage, Bobby Cannavale, Patricia Clarkson u.a.
Fin ist Mitte Dreissig und nur 1.30 Meter gross. Seine Kleinwüchsigkeit ist zunächst das Auffälligste in «Station Agent». Er zieht alle Blicke auf sich, den Spott, aber auch das Interesse. Und schon bald fällt einem gar nicht mehr auf, dass er so klein ist. Nach jeder verstrichenen Minute des Films nimmt man Fin immer mehr als sogenannt ganz normalen Menschen wahr – mit seinen Sehnsüchten und Sorgen wie alle. Es geschieht an sich nichts Spektakuläres, ja nicht einmal etwas Aufregendes. Es sind Geschichten, so füchtig wie das Leben selbst, und sie lassen einen gerade deshalb nicht los. Fin arbeitet im Modelleisenbahngeschäft seines einzigen Freundes Henry. Als dieser stirbt und ein Grundstück in einem Kaff New Jerseys hinterlässt, zieht Fin in die Provinz, um sich dort seiner Leidenschaft für Züge zu widmen und endlich Ruhe zu fnden vor der Aufdringlichkeit seiner Mitmenschen. Das einzige Haus auf dem Grundstück ist eine alte Bahnstation, in der sich Fin einrichtet, doch zur Ruhe kommt er nicht wirklich. Der Hot-Dog-Verkäufer Joe platzt vor Neugier auf den Zugezogenen. Dann ist da Olivia, die nach dem Tod ihres Sohnes die Einsamkeit des kleinen Ortes sucht und Fin zweimal beinahe überfährt. Ausserdem fängt die Bibliotheksangestellte Emily an, mit Fin zu firten, und die zehnjährige Cleo, von Zügen begeistert, beginnt ihn für einen Vortrag an ihrer Schule zu überreden.Für diese grundverschiedenen Figuren, die sich auf ihren abseitigen Gleisen ver-lieren und kreuzen, konnte der Regiedebütant Tom McCarthy auf wundervolle Schauspieler/innen zurückgreifen. Auf dem Sundance Filmfest gewann «Station Agent» die Preise für den besten Film und das beste Drehbuch.