28. April 2014
Montag, 28. April 2014
Emmas Glück
- Deutschland, 2006, 99’
- Regie: Sven Taddicken
- mit Jördis Triebel, Jürgen Vogel, Martin Feifel
Gleich zu Beginn des Films lockt die Bäuerin Emma ein Schwein unter einen Baum. Während sie es liebkost und küsst, greift sie zu einem Messer, das so scharf ist, dass das Schwein kaum merkt, wie ihm der Hals durchgeschnitten wird. Parallel zu den Bildern vom Schlachten und Zerteilen des Schweins zeigt Regisseur Sven Taddicken, wie ein blasser Mann im Krankenhaus in die Röhre kommt und dann von seinem Arzt erfährt, dass er an Pankreaskrebs sterben wird. Der Mann und die Schweinezüchterin werden also aufeinander treffen, ahnt man. Aber wie?
Max, so heisst der Mann, ist Autoverkäufer. Er schnappt sich das Schwarzgeld seiner Firma und will damit nach Mexiko abhauen. Als er vom Chef überrascht wird, braust Max in einem Jaguar davon. In einer Kurve fährt er geradeaus und wird so auf den Hof von Emma katapultiert. Diese birgt nicht nur den Bewusstlosen aus dem Auto, sondern auch das viele Geld. Sie versteckt es und zündet das Auto an, denn sie ist dermassen verschuldet, dass sie demnächst ihren Hof verlieren würde. Am nächsten Tag erwacht der säuberliche Max im Schlafzimmer von Emma, die wie ihre Schweine eine Dreckkruste braucht, um sich gegen die Aussenwelt zu schützen.
Die Dialoge sind so trocken wie komisch, die Bilder von Kamerafrau Daniela Knapp wunderschön, und Jürgen Vogel und Jördis Triebel spielen ihre Figuren grossartig. Der anrührendste und komischste deutsche Film seit Langem.