28. April 2014
Montag, 13. Januar 2014
Kukushka
- Russland, 2002, 100’
- Regie: Aleksandr Rogoshkin
- mit Anni-Kristiina Jusso, Ville Haapasalo, Wiktor Bytschkow
September 1944: Die hübsche Samin Anni lebt allein auf einem kleinen Hof in der Tundra Lapplands. Fern von der Zivilisation führt sie ein Leben, das von Langsamkeit, Ruhe und der Pflege der Rentiere bestimmt ist. Im Zuge des Krieges finden zwei Fremde bei ihr Unterschlupf: Ivan, ein schwer verletzter russischer Gefangener, den Anni in ihr Haus schleppt und der sich von ihr gesund pflegen lässt, und Veikko, ein junger finnischer Scharfschütze, der ungewollt von der Universität in die Kriegswirren geraten ist, als die Deutschen Finnland besetzten und nun ebenfalls bei Anni Unterschlupf vor den Kriegswirren sucht. Anni freut sich über so viel männliche Abwechslung, wurde ihr Mann doch vor Jahren von der Armee verschleppt. Während sie Ivan zurück ins Leben holt, vergnügt sie sich mit Veikko und bezaubert bald beide gleichermassen. Inmitten der verschneiten Berghänge könnte dies für die drei das Paradies sein, würden nicht alle drei eine andere Sprache sprechen und permanent aneinander vorbeireden.
Wir im Publikum lesen derweil die Untertitel und amüsieren uns über die situationsbedingte Sprachkomik. Diese Sprachverwirrung ist ein Hinweis darauf, dass Verstehen auch über Sinne, Blick, Geschmack und Geruch, Klang und Berührung möglich sein kann.
Dieses Plädoyer gegen den Krieg und für Völkerverständigung ist ein herzerwärmendes Gleichnis über die menschliche Idiotie, Kriege zu führen, – und ein gutes Beispiel dafür, warum man Filme nie synchronisieren sollte.