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Montag, 16. Dezember 2013

La vierge, les coptes et moi

Foto zum Film «La vierge, les coptes et moi»

Die Mutter des Regisseurs Namir ist eine koptische Christin. Sie ist überzeugt, dass sie auf einem Video aus ihrer ägyptischen Heimat eine Erscheinung der Jungfrau Maria gesehen hat. Ihr Sohn, der säkular in Frankreich aufgewachsen ist, will über das Phänomen einen Film drehen und reist zu seinen ägyptischen Verwandten. Doch es gibt diverse Hindernisse: seine Eltern, die sich in den Film einmischen und seine Ideen kritisieren, sein französischer Produzent, der alle paar Wochen Änderungen vorschlägt, und das koptische Heimatdorf mit all seinen Verwandten selbst. Verzweifelt beschliesst Namir, seine eigene Marienerscheinung für den Film zu inszenieren. Aber dazu braucht er die Hilfe der Dorfbewohner und seiner Mutter, die am Set ungeahnte Fähigkeiten offenbart.

Dabei entsteht eine dokumentarische Familienkömodie, die sehr viel Komik aus dem Mutter-Sohn-Verhältnis bezieht. Auf der einen Seite die resolute koptische Christin, eine Übermama, die schimpft wie ein Rohrspatz, wenn der Sohn sich nicht an ihre Auflagen hält. Auf der anderen Seite der Sohn, ein junger Mann von übergrosser Freundlichkeit und Offenheit, der es schafft, einen lustigen Film zu machen, ohne sich dabei über jemanden lustig
zu machen, etwa wenn er ein Marien-Casting veranstaltet oder seine koptischen Verwandten Posen des Staunens einüben lässt. Für «Le Temps» ist der Film, der am Berliner Filmfestival und bei Visions du Réel in Nyon den Publikumspreis erhielt, «eine Liebeserklärung ans Kino».

2013/2014 Umbrüche

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis