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Montag, 9. Februar 2015

Die Summe meiner einzelnen Teile

Foto zum Film «Die Summe meiner einzelnen Teile»

Martins einzige Sicherheit sind die Zahlen. Vor nicht allzu langer Zeit war er ein genialer Mathematiker auf Karrierekurs in einem grossen Unternehmen, verdiente gut, hatte eine Freundin. Ein geordnetes Leben. Er arbeitete bis zur Erschöpfung – bis er zusammenbrach und die Welt in tausend Einzelteile zerfiel.

Nach der Entlassung aus der Psychiatrie verliert Martin seine Stelle, holt seine Sachen von der Ex-Freundin ab und isoliert sich. Er fühlt sich verfolgt und es fällt ihm immer schwerer, die Wirklichkeit mit seinen Zahlen zu bändigen. Jenseits der Zahlenkolonnen, am Rande der Stadt, trifft er auf einen geheimnisvollen Jungen namens Viktor, der nur russisch spricht. Gemeinsam flüchten sie in den Wald. Versteckt hinter einer der vielen Datschensiedlungen, die es um Berlin herum gibt, bauen sie sich eine Unterkunft. Es wird Sommer, und die beiden verlorenen Gestalten finden eine glückliche, prekäre Balance zwischen Toben unter Bäumen, kleinen Raubzügen in die umliegenden Hütten und Ausflügen in die Stadt. Fern von den Zwängen des Alltags beginnen sie ein neues Leben – doch es ist nur eine Frage der Zeit, bis man Martin auch dort auffinden wird …

Regisseur Hans Weingartner wirft einen berauschend schönen, klaren Blick in den Grund des Aufbegehrens und Untergrund der Seelenlandschaft. Seine starke, packende Seite entwickelt der Film da, wo er sich seinen beiden Hauptfiguren zuwendet. Eine Geschichte von Freundschaft und Widerstand, Wut und Neuanfang. So einfach wie genial.

2014/2015 Untergrund

Eintritt: je CHF 15
Mitglieder: gratis